Trassen Türkis – Limone: Karten im Vergleich

Karte 1

Trasse Türkis schont nicht Natur und Landschaft – Trasse Türkis führt auf einem großen Teil der Strecke zwischen Grafing und Aßling durch Regionen mit Raumwiderstand Klasse IV.

Trasse Limone dagegen führt in diesem Abschnitt nur über eine kurze Strecke durch ein Gebiet mit Raumwiderstandsklasse IV. Dabei handelt es sich um ein Trinkwasserschutzgebiet (siehe Karte 5 weiter unten). Die Bahn bietet hier eine ingenieurtechnische Lösung zur Sicherung des Trinkwasserschutzgebiets an. Die Funktionsfähigkeit des Trinkwasserschutzgebiets bleibt somit voll erhalten.“

Quelle: brenner-nordzulauf.eu

Karte 1: Ein großer Teil der Trasse Türkis würde durch ein Gebiet mit Raumwiderstand der Klasse IV, aber auch V und VI führen

  • Trasse Türkis würde das Landschaftsschutzgebiet „Dobelgebiet und Atteltal“ auf einer Strecke von mehreren km durchschneiden
  • Trasse Türkis würde im Bereich der „Atteltalbrücke“, für deren Bau eine Straße erforderlich ist, das ökologisch wertvolle Moorgebiet im Atteltal anschneiden
  • Trasse Türkis würde im Bereich der Atteltalbrücke mehrere landwirtschaftliche Ausgleichsflächen unterschiedlicher Kategorie zerschneiden
  • Trasse Türkis würde vor allem unmittelbar neben dem Ort Aßling Biotope (erfasst in der Bayerischen Biotopkartierung) durchschneiden, teilweise sogar beinahe vollständig zerstören
  • Das zwischen der Atteltalbrücke und der Glonner Straße bei Aßling erforderliche Dammbauwerk würde das Landschaftsschutzgebiet und Naherholungsgebiet der Aßlinger Bevölkerung in diesem Abschnitt beinahe vollständig zerstören.

Karte 2

Das folgende Bild zeigt den Verlauf der Trasse Türkis auf der Grundlage der Karte „Variante Türkis – Übersichtskarte“ der Bahn. Die genannten Schutzgebiete in diesem Teil der Strecke sind in der Karte dargestellt. Der „Raumwiderstand Klasse IV“ setzt sich aus den einzelne Schutzgebietstypen zusammen.

Kartographie: Bürgerinitiative „Schützt Aßling und das Atteltal“, weitere Angaben stehen unterhalb der Legende der Karte

Karte 2: Der hohe Raumwiderstand (Klasse IV) im Bereich der Trasse Türkis, setzt sich hier aus Landschaftsschutzgebiet, Biotopen, Ausgleichsflächen und Moorgebiet zusammen.

Karte 3

Die Vergrößerung des Bereichs mit der „Atteltalbrücke“ in der folgenden Karte zeigt die dramatischen Auswirkungen, die der Bau einer „Trasse Türkis“ hätte: Nicht nur das Landschaftsschutzgebiet, auch Ausgleichsflächen, Biotope und das Moorgebiet wären betroffen.

Kartographie: Bürgerinitiative „Schützt Aßling und das Atteltal“, weitere Angaben stehen unterhalb der Legende der Karte

Karte 3 zeigt einen vergrößerten Kartenausschnitt aus dem Bereich der „Atteltalbrücke“

Karte 4

Bestandsnaher Ausbau oder doch eher bestandsnaher Neubau? Das für die Trasse Türkis erforderliche Dammbauwerk bei Aßling verläuft nicht auf der bisherigen Trasse, sondern würde daneben gebaut und das Landschaftsschutzgebiet mit Biotop schwer beeinträchtigen. Der naturnahe Wald, der an die Glonner Straße grenzt, würde durch das Dammbauwerk bis hin zur Atteltalbrücke weitgehend zerstört werden.

Quelle: brennernordzulauf.eu, farblich verändert, Landschaftsschutzgebiet (schraffiert) ergänzt

Karte 4: Zwischen der Glonner Straße und dem Beginn der Atteltalbrücke würde der naturnahe Mischwald durch das Dammbauwerk ganz oder teilweise vernichtet. (Wegen der besseren Darstellungsmöglichkeit: Karte ca. 90° im Uhrzeigersinn gedreht)

Landschaftsschutzgebiet im Atteltal nördlich von Aßling

Foto: privat

Blick auf das Landschaftsschutzgebiet mit naturnahem Wald – in Gefahr durch den Bau der Trasse Türkis

Karte 5

Die Karte der Raumwiderstände (Karte 1) zeigt, dass die Trasse Türkis auf einem erheblichen Teil der Strecke zwischen Aßling und Grafing Gebiete mit hohem Raumwiderstand durchschneidet. Im Gegensatz dazu berührt die Auswahltrasse Limone nur ein einziges Gebiet mit Raumwiderstandsklasse IV!

Brenner Nordzulauf - Trasse Limone - Salachtunnel um 2 km verlängert - von 1,7 auf 3,7 km

Kartographie: Bürgerinitiative „Schützt Aßling und das Atteltal“, weitere Angaben stehen unter der Legende der Karte. Hinweis auf verlängerten Salachtunnel: Bearbeitung durch BI

Karte 5: Verlauf der Trasse Limone – hier wird zwischen der Abzweigung von der bisherigen Strecke bis zur Einmündung in die bisherige Strecke nur ein einziges Schutzgebiet (Raumwiderstandsklasse IV) durchschnitten – das Trinkwasserschutzgebiet bei Elkofen. Wie oben beschrieben gibt es hier eine Technische Lösung, um das Trinkwasserschutzgebiet zu erhalten.

Karte 6

Auswirkungen auf den Kernort Aßling: Südlich der Damm- und Brückenkonstruktion durch das Landschaftsschutzgebiet würde die Trasse Türkis etwa auf Höhe der Glonner Straße in den Bahnhofsbereich von Aßling einmünden. Sie verliefe dort zusammen mit den drei Bestandsgleisen durch das sogenannte „Aßlinger Nadelöhr“ – den Engpass zwischen Bahnhof und den Häusern des Ortsteils Niederreit auf der Ostseite und dem Hochreiter Hang mit seinen Wohnhäusern auf der Westseite.

Infolge der beidseitigen Wohnbebauung hat dieser Streckenabschnitt die höchsten Raumwiderstände V und VI. Raumwiderstände der obersten Klassen V und VI gibt es bei Trasse Limone nicht!

Aufgrund von Bebauung und Geländestruktur ist hier eine Erweiterung des Gleisbetts um zwei Gleise nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand (Stützwand am Hochreiter Hang) und nicht bei „laufendem Nahverkehr“ möglich.

Der Aßlinger Bahnhof wäre über Jahre eine Großbaustelle mit Schienenersatzverkehr.

Quelle: brennernordzulauf-eu, Situation in Aßling zwischen Bahnüberführung (links im Bild) und Bahnbrücke über Glonner Straße (rechts im Bild)

Karte 6: Durch die erweiterte Gleisführung und die Stützwand müßte ein Teil der Böschung gegenüber dem Bahnhof (Naturnaher Bewuchs und alter Baumbestand) abgetragen und durch eine Betonstützwand ersetzt werden. Die Hangbewaldung, die auch für die Rückhaltung von Niederschlägen wichtig ist, würde dem Bau zum Opfer fallen.
Die Trasse würde bis unmittelbar an das Siedlungsgebiet heranrücken (zwischen Stützmauer und dem nächsten Anwesen nur noch ca. 10 m). Eine von lokalen Politikern immer wieder versprochene Einhausung des Bahnhofs ist aus technischen und bahnrechtlichen Gründen fraglich. Die Anwohner wären in hohem Maß Lärm und Erschütterungen ausgesetzt. (Wegen der besseren Darstellungsmöglichkeit: Karte ca. 90° im Uhrzeigersinn gedreht.)